OK

Diese Website verwendet ausschließlich funktionsnotwendige Cookies.
Weitere Hinweise zum Datenschutz auf dieser Seite

Interview zum 25 jährigen Bestehen der Region Sønderjylland-Schleswig


14.12.2022


Im Zusammenhang mit dem 25 jährigen Bestehen der Region Sønderjylland-Schleswig wurden 5 Kenner des Grenzlandes befragt. Die Antworten ergänzen die Publikation 20 Jahre – 20 Köpfe aus dem Jahr 2017 (Die Publikation finden Sie hier )

Hier nun das zweite Interview und die Antworten von Erik Lauritzen, geboren 1960, Wohnort Blansskov.

Funktion 1997 Landwirtschaftslehrer an der Landwirtschaftsschule Ladelund 

Funktion 2022 Bürgermeister der Kommune Sønderborg

Bereits seit der Kommunalfusion und den Anfängen der neuen Kommune Sønderborg war ich an der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit beteiligt. In meiner früheren Funktion in der Kommune Sundeved waren vielleicht nicht so viele grenzüberschreitend tätig. Aber mit der neuen Kommune ging es los. Von Beginn an war die Schleswigsche Partei, die Partei der deutschen Minderheit, Triebkraft für das Engagement Sønderborgs bei diesen Bemühungen. Sie hat der Arbeit ihren Stempel aufgedrückt. Die Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2017 ist auch in diesem Kontext zu sehen, da sie nur zustande kam, weil bei uns die deutsch-dänische Zusammenarbeit bereits großgeschrieben wurde.

Ich war in verschiedenen Ausschüssen tätig und bin seit 2014 Bürgermeister der Kommune und damit auch Vorstandsmitglied der Region Sønderjylland-Schleswig. Viele Dinge sind in den letzten Jahren gelungen. Der Kulturbereich war sehr sichtbar, und ein weiterer für uns als Kommune sehr sichtbarer Bereich war der frühe Deutschunterricht. Hier haben wir uns gemeinsam mit zwei anderen süddänischen Kommunen dafür eingesetzt, dass die Kinder die Nachbarsprache bereits ab dem Kindergarten lernen. Das macht natürlich einen riesigen Unterschied, und gerade im Bereich der Sprache haben wir einen großen Schritt nach vorn gemacht.

Das Sekretariat funktioniert richtig gut hinsichtlich der vielen Aufgaben, die ihm übertragen worden sind. Die verschiedenen Foren und Strukturen sind ausgezeichnet. Die Bereiche Kultur und Arbeitsmarkt funktionieren auch sehr gut. Die selbstkritische Frage wäre jedoch vielleicht erlaubt, ob wir von politischer Seite ambitioniert genug waren. Jetzt wäre vielleicht der richtige Zeitpunkt zu fragen, ob die gesteckten Ziele ausreichen und ob das Ambitionsniveau hoch genug ist.

Wir können auch gleichzeitig feststellen, dass einige der politischen Arbeit den Rücken kehren, wenn etwas ihrer Meinung nach zu schwierig und mühselig wird. Es gibt eine Tendenz, die Energie dann anderweitig einzusetzen. Und die deutsch-dänische Zusammenarbeit wird immer Herausforderungen bieten, weil auf der anderen Seite der Grenze andere Strukturen herrschen und dadurch auch Barrieren entstehen. Von beiden Seiten ist Geduld gefragt, und wir müssen leider feststellen, dass einige aufgeben, wenn etwas zu schwer wird. Ich glaube aber daran, dass es sich lohnt, Energie in die deutsch-dänischen Beziehungen zu stecken, weil der grenzüberschreitende Aspekt ein größeres Potenzial birgt, als derzeit genutzt wird.

Zwei Bereiche liegen mir besonders am Herzen. Erstens müssen mehr Branchen und Unternehmen über die Grenze hinweg zusammengebracht werden. Es müsste viel öfter vorkommen, als es heute der Fall ist, dass Niederlassungen gegründet werden, um als Unterlieferant für deutsche Unternehmen tätig zu sein und umgekehrt. Mein zweites Anliegen gilt dem Bildungsbereich. Einige Bedingungen müssten dringend erleichtert werden, damit ein Studium oder eine Ausbildung einfacher über die Grenze hinweg absolviert werden kann. Das sind meine beiden größten Wünsche für die Zukunft.

Region Sønderjylland - Schleswig | Lyren 1 | 6330 Padborg | Danmark | Tel. +45 74 67 05 01 | region@region.dk
Telefonzeiten/Terminvereinbarung: Montag-Donnerstag von 8.00-16.30 und Freitags von 8.00-15.00 Uhr