Fakten zu Deutschland
Deutsche Bezeichnung: Bundesrepublik Deutschland
Staatsform:Parlamentarismus
Fläche: Ca. 370.000 km2
Einwohner: 84,4 Mio.
Hauptstadt: Berlin
Sprache: Deutsch
Währung: Euro (EUR)
Geografie
Die Bundesrepublik Deutschland ist in 16 Bundesländer gegliedert, von denen das nördlichste, Schleswig-Holstein, an Dänemark grenzt. Anders als Dänemark hat Deutschland keine externen zu seinem Hoheitsgebiet gehörenden Gebiete. Während für Dänemark das Meer ein prägendes Merkmal ist, ist dies nur für die nördlichsten Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern der Fall, die an die Nord- bzw. Ostsee grenzen. Die übrigen Bundesländer weisen jedoch teilweise ein ausgeprägtes Flusssystem mit den größten Flüssen Elbe, Rhein, Donau, Main, Mosel und Neckar auf.
Während die Lage Dänemarks zwischen den Meeren in der Geschichte des Landes eine zentrale Rolle spielte, gilt dies gleichermaßen für die deutsche Berglandschaft. Bereits in der Romantik wurden die deutschen Berge verherrlicht und mit dem deutschen Nationalcharakter verknüpft. Berglandschaften wie der Harz, die Alpen, der Schwarzwald oder der Teutoburger wurden als national bedeutsam empfunden.
Gleichzeitig ist die deutsche Landschaft von Flüssen und großen Weinanbauflächen geprägt. Damit verbunden werden auch ein meist katholisch geprägter Lebensstil und eine Kultur in einigen der süddeutschen Bundesländer, die sich sehr von der Mentalität in den norddeutschen Bundesländern und Dänemark unterscheidet, die protestantisch geprägt ist. Bedingt durch die Trennung von 1949 bis 1990, wo Deutschland in die westliche BRD und die kommunistische DDR geteilt war, ist zwischen den alten und den neuen Bundesländern ebenfalls ein deutlicher Kulturunterschied zu spüren.
Verwaltung und Gesellschaft
Die Bundesländer haben weitreichende Befugnisse, weshalb z. B. das Schulwesen und der Bildungsbereich unterschiedlich organisiert sind. Die Länder sind im Bundesrat vertreten, und bei den Bundestagswahlen werden die Vertreter für den Bundestag direkt von den Wählern gewählt. Diese beiden Kammern halten sich gegenseitig in Schach, was ein gut funktionierendes dezentrales System gewährleisten soll, das nach dem 2. Weltkrieg durch die Besatzungsmächte Frankreich, Großbritannien und den USA eingeführt wurde. Dieses System sieht auch eine relativ hohe Sperrklausel vor, um zu verhindern, dass kleine Partien in das Parlament einziehen. Auch dies wurde durch die Besatzungsmächte eingeführt, um instabilen Verhältnissen wie in der Weimarer Republik im Vorfeld der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Jahre 1933 entgegenzuwirken. Deutschland weist einen hohen Lebensstandard auf und zählt zu den reichsten Ländern der Welt.
Geschichte
Grundlegend sind sich die Historiker nicht einig, wann genau die deutsche Geschichte beginnt. Bis 1867 gab es keinen eigentlichen, vereinigten Nationalstaat, sondern eine Reihe teilweise deutschsprachiger, separater Herzogtümer, Königreiche oder Stadtstaaten. Die deutsche Geschichte ist bunt und entspricht weitgehend der europäischen Geschichte. Die deutsche Geschichte ist in höherem Maße durch Konflikte und Brüche, Kriege und Trennungen gekennzeichnet als die dänische, wo Kontinuität und die vereinigende Erzählung über die Nation gepflegt werden.
In der Vor- und Frühgeschichte bewohnten keltische und germanische Stämme die Gebiete des heutigen Deutschlands. Eine bedeutend römische Prägung regionaler Dialekte, der Verwaltungspraktiken und nicht zuletzt diverser kultureller Manifestationen wie Bauwerke oder Straßen ist auf den römischen Einfluss zurückzuführen, der sich über mehrere Jahrhunderte bis zur linken Seite des Rheins erstreckte.
Das sogenannte Mittelalter, also vorwiegend der Zeitraum vom 6. bis zum 16. Jahrhundert, war durch diverse Konflikte und Kämpfe verschiedener Herrscherlinien um Einfluss in Europa gekennzeichnet. Zunächst dominierten die Merowinger und die Karolinger mit der Krönung Karls des Großen zum Kaiser in Aachen im Jahr 800 als Höhepunkt. Danach übernahmen die Habsburger die führende Rolle in Europa, während Martin Luthers Veröffentlichung seiner 95 Thesen 1517 als Ende des Mittelalters und der Beginn der Renaissance angesehen werden kann. Nach einer absolutistischen Phase in Preußen im 18. Jahrhundert können die Französische Revolution 1789, der Wiener Kongress 1814 und die erste demokratische Bewegung und Revolution 1848/49 als Wendepunkte der deutschen Geschichte genannt werden.
Erst mit den Kriegen Preußens - 1864 gegen Dänemark, 1866 gegen Österreich und 1871 gegen Frankreich - entstand 1867 ein deutscher Nationalstaat, der preußisch und militärisch geprägt war. Unter anderem infolge der europäischen Bündnispolitik zog Deutschland 1914 in den 1. Weltkrieg. Nach der Niederlage 1918 lag die deutsche Wirtschaft am Boden, was zu einer immens hohen Arbeitslosigkeit führte – einer der Gründe für den Erfolg Adolf Hitlers und die Machtübernahme durch die NSDAP im Jahre 1933. Der 2. Weltkrieg mit Deutschland als Aggressor in den Jahren 1939 - 1945 zeigte erneut deutlich die zentrale Rolle Deutschlands für das Gleichgewicht der europäischen Mächte und sein Potenzial, die Entwicklung in eine negative oder eine konstruktive Richtung zu lenken.
Auf die Gründung der Bundesrepublik 1949 folgte die der DDR im gleichen Jahr. Während in der DDR ein kommunistisches Regime herrschte, das von der vierten Besatzungsmacht, der UDSSR, eingesetzt wurde, verfolgte die BRD eine andere Richtung und trat dem westlichen Bündnissystem, der NATO, bei. Die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl war der Vorläufer der EG/EU. Erst durch die Ostpolitik Willy Brandts kam es zu einer teilweisen Aufweichung der deutsch-deutschen Grenze, und die beiden deutschen Staaten pflegten hiernach normale diplomatische Beziehungen.
Der Mauerfall im Jahre 1989 und die Wiedervereinigung im Jahr danach zogen einen vorläufigen Schlussstrich unter die politische und verwaltungstechnische Trennung, während es wesentlich länger dauern wird, bis die kulturelle und mentale Trennlinie zwischen alten und neuen Bundesländern gänzlich verschwunden ist.
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